Pressearchiv

16.02.2006, 11:30 Uhr | SZ-Artikel vom 16.02.2006
Kreisvorsitzender Florian Gillen skizzierte die Entwicklung der Nachwuchsorganisation der CDU im Wandel der Zeit
JU blickt auf 50 Jahre zurück
Etwa 1300 Mitglieder zählt die Junge Union im Landkreis St. Wendel. Vor 50 Jahren, bei der Gründung der Nachwuchsorganisation, waren es gerade einmal 25 bis 30.
Zwischen 25 und 30 Teilnehmer zählten die Gründer der Jungen Union (JD) vor 50 Jahren bei Veranstaltungen der politischen Nachwuchsorganisation im Landkreis St. Wendel. Das hat sich, wie vieles andere auch, in den vergangenen fünf Jahrzehnten geändert. Zur 50-Jahr-Feier am vergangenen Freitagabend (wie bereits gemeldet) wa­ren weit mehr als doppelt so viele Besucher gekommen. 
 
Entscheidend verändert hat sich in dem vergangenen halben Jahrhundert auch die berufliche Zusammensetzung der Mitglieder. 1956 gaben 41 der damals insgesamt 865 Mitglieder als Beruf Landwirt an. 28 waren Kaufleute und nur 18 Studenten. Den größten Anteil stellten Arbeiter und Angestellte. Heute, so berichtete der Kreisvorsitzende Florian Gillen, sei der Anteil der Studenten und der Frauen deutlich größer. Hausfrau, was 1956 noch 25 der insgesamt 27 weiblichen Mitglieder als Beruf angaben, tauche heute gar nicht mehr auf. 
 
Idealismus, so beschrieb es Gillen, gehöre heute wie vor Jahrzehnten dazu, um bei der Jungen Union mitzumachen. An politischen Herausforderungen habe es in all den Jahren bis heute nicht gemangelt. Denn fast immer habe das Programm der Jungen Union und ihrer Mutterpartei, der CDU, nicht dem jeweils aktuellen politischen Zeitgeist entsprochen. In den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bestimmte eine starke linke Studentenbewegung das politische Leben. Sie wurde abgelöst von einer ökopazifistischen Welle in den 70er und 80er Jahren, die Front machte gegen Atomkraft und den Nato-Doppelbeschluss, also gegen CDU - und JU - Politik. Mit ihrem Bestreben "nach einer vernünftigen, christlich orien­tierten, fortschrittlichen Politik" habe die JU immer wieder gegengehalten. "Jetzt erst recht" sei gerade dann die Parole gewesen, wenn die CDU in Bedrängnis geriet wie 1969 und 1998, als im Bund und 1985 im Saarland die Regierungsmacht verloren ging. 
 
"Heute ist es nicht der linke Zeitgeist, der der JU ins Gesicht weht. Auch dem direkten politischen Gegner, den Jungsozialisten, ist leider die Luft ausgegangen", sagte Gillen. Heute habe die JU damit zu kämpfen, dass zu viele Jugendliche nicht mehr bereit seien, sich längerfristig zu engagieren. Die politische Arbeit müsse mit einer Vielzahl anderer Freizeitbeschäftigungen, die Vielen reizvoller erschienen, konkurrieren. 
 
Stolz auf 1300 Mitglieder 
 
Deshalb könne man stolz sein auf die derzeit etwa 1300 JU-Mitglieder im Landkreis, die trotzdem bereit seien, sich gesellschaftlich und politisch zu engagieren. Und der größte Teil sei nicht nur in der JU aktiv, sondern auch in Vereinen und Verbänden. 
 
Leicht mache es auch die Mutterpartei ihrem politischen Nachwuchs nicht, bemängelte der Kreisvorsitzende: "Es fällt einem manchmal schwer, wenn man miterlebt, dass man von wesentlichen Punkten der Politik der Landesregierung nur noch aus den Medien erfährt." 
 
Grundschulreform und Studiengebühren, "ein Thema, das die JU ja im Besonderen trifft", nannte Gillen als Beispiele und befürchtet, dass es bei der Umsetzung des Hesse-Gutachtens wohl nicht anders kommen werde. Mit vielen CDU-Mitgliedern teile er den Wunsch, "dass die Politik der Landesregierung künftig stärker als bisher in der Partei vermittelt und notwendigerweise auch hin und wieder diskutiert wird". 
 
CDU und Junge Union hätten in den "vergangenen Jahrzehnten zu­sammengestanden und zusammengekämpft", gab es Lob vom Kreisvorsitzenden der Mutterpartei, Landtagspräsident Hans Ley. Ohne die engagierten jungen Leute wäre die CDU im Landkreis nicht so erfolgreich. "Jugendliche, die im Landkreis etwas bewegen wollen, sind in der CDU und der JU gut aufgehoben", das zeige die Vergangenheit. Die Nachwuchspolitiker forderte Ley auf, "die Denkweise der Jugend weiter in die CDU einzubringen und sich auch in Zukunft als Motor und Gewissen der Partei zu verstehen".

Diese Seite in einem sozialen Netzwerk veröffentlichen:

  • Twitter
  • Facebook
  • MySpace
  • deli.cio.us
  • Digg
  • Folkd
  • Google Bookmarks
  • Yahoo! Bookmarks
  • Windows Live
  • Yigg
  • Linkarena
  • Mister Wong
  • Newsvine
  • reddit
  • StumbleUpon