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02.02.2007, 11:29 Uhr
JU: Jung betreibt reine Stimmungsmache
Mit Erstaunen reagierte die Junge Union über die jüngsten Äußerungen von Magnus Jung über Kinderarmut im Landkreis St. Wendel.
"Das Thema Kinderarmut ist ein Problem, das wir in der Tat ernst nehmen sollten und bekämpfen müssen," so JU-Kreisvorsitzender Florian Gillen. "Jedoch erweckt Magnus Jung in seinen Äußerungen stets den Eindruck, dass Kinderarmut ein spezifisches Problem des Landkreises St. Wendel ist und hier gelöst werden kann." Vielmehr sei Kinderarmut ein zunehmendes Problem in ganz Deutschland und jeder kenne Regionen im Saarland, wo die Kinderarmut weiter verbreitet ist, als im St. Wendeler Land.
"Kinderarmut entsteht vor allem in Familien mit geringem Einkommen. Mit der geringsten Arbeitslosenquote und einer sehr effektiven Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit durch die kommunale Arbeitsförderung bekämpfe man die Kinderarmut in St. Wendel" so Stefan Spaniol, der Vertreter der Jungen Union im Kreistag. "Unser Rezept gegen Kinderarmut ist die Schaffung von Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätzen!" Weit und breit sei darin niemand so erfolgreich, wie der Landkreis St. Wendel. Zahlreiche Studien bewerteten den Landkreis St. Wendel zudem als äußerst familienfreundlichen Landkreis.
Magnus Jung versuche sich schon seit längerem über das sensible Thema Kinderarmut zu profilieren. "Wenn er jetzt populistische Maßnahmen einfordert, ist das reine Stimmungsmache im Vorfeld des Landratswahlkampfes", so Gillen. "Es ärgert mich, dass Jung versucht, die Erfolge des Landkreises klein zu reden." Erstaunlich sei zudem, dass Jung wiederholt als Landratskandidat auftritt, obwohl er noch von keinem Parteitag dazu bestimmt wurde.
 
Armut an Zuwendung und Werten
 
Kinderarmut beschränke sich aber nicht auf materielle Armut, so Florian Gillen. "Kinder sind in unserer Gesellschaft häufig auch arm an elterlicher Zuwendung und der Vermittlung von Werten." Es sei bedauernswert, wie viele Kinder heute schon über einen eigenen Fernseher oder Videospiele verfügten, aber niemals ein Buch lesen oder vorgelesen bekommen. Auch diese Form von Kinderarmut, die in der Verantwortung der Eltern liege, müsse stärker thematisiert werden.
In diesem Zusammenhang seien auch Forderungen Jungs nach weiteren kostenlosen Essensausgaben in den Gemeinden kritisch zu sehen. "Ehrenamtliches Engagement im sozialen Bereich ist zu begrüßen, die Kommunen aber zu solchen Einrichtungen aufzufordern ist wenig sinnvoll." Die Erfahrung in größeren Städten habe gezeigt, dass es leider auch Eltern gibt, die diese Einrichtungen in Anspruch nehmen, weil sie günstig und bequem sind. Bei Kindern, die, laut Jung, in den Schulen hungern müssten, müsse man schon zuerst fragen, ob die Eltern nicht in der Lage waren, ein Butterbrot mitzugeben. "Leidtragende einer falschen Prioritätensetzung sind immer die Kinder, so die Vertreter der Jungen Union, aber grundsätzlich muss in Deutschland niemand Hunger leiden."

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